Bergbohnenkraut ist ein wichtiges Kraut in der mediterranen Küche. Ob in Kombination mit anderen mediterranen Kräutern oder allein, es hat eine ganz eigene Note.
Im Garten
Bergbohnenkraut hat seinen Ursprung in den Länder rund um das Mittelmeer. Es gedeiht auf mageren, durchlässigen Böden. Es ist auch bei uns außerhalb der Gärten auf mageren Schotterflächen zu sehen.
Es erreicht eine Höhe von etwa 40 cm und blüht im Juli und August mit kleinen weiß-rosa Blüten. Die Jungen Blätter im Frühjahr sind rundlich und weich. Sobald es wärmer wird, entwickeln sich längliche und etwas härtere Blätter. In sehr heißen Sommern rollen sich die Blätter nach innen, um die Verdunstung über das Blatt zu regulieren.
Ein Schnitt im Spätsommer nach der Blüte wird gut vertragen. Die Pflanze treibt nach dem Schneiden gut wieder aus und entwickelt bis zum Winter kräftige Triebe. Sie kann etwa um ein Drittel der Pflanzenhöhe geschnitten werden.
Sie mag einen vollsonnigen Platz und verträgt nach der Blüte eine leichte Bodenkalkung.
Man kann die Pflanze auch gut im Kübel halten.
Die teilweise wintergrüne Pflanze gehört zu den Zwergsträuchern. Die verholzten Teile treiben auch nach kalten Wintern meist an der Basis wieder aus. Bei lang anhaltenden Barfrösten ist jedoch ein Schutz aus Tannenreisig oder Vlies anzuraten.
In der Küche
Schon seit über 2000 Jahre wird Bergbohnenkraut in der Küche als Würzkraut und Heilpflanze verwendet. Ob zu Gemüse, Hülsenfrüchten oder Fleisch, wirkt es appetitanregend, verdauungsfördernd und entkrampfend auf den Darm.
Bergbohnenkraut ist auch oft Bestandteil in Kräutertees. Zusammen mit Brombeerblättern und Zitronenverbene schmeckt dieser angenehm würzig-frisch.
Das Aroma ist pfeffrig, weswegen es auch manchmal Pfefferkraut genannt wird. Sehr lecker schmeckt es zusammen mit Petersilie und Knoblauch an deftige Bohnengerichte in Tomatensoße.
Das Kraut eignet sich auch sehr gut zum Backen. Der einzigartig würzige Geschmack kommt in unseren Kräckern gut zur Geltung.
Bohnenkrautkräcker
Zutaten:
100 g Butter
20 g Bergbohnenkraut
300 g Mehl
1 Teelöffel Salz
70 g Gouda
1 Ei
3 Esslöffel Mineralwasser
Zubereitung
- Die weiche Butter in eine Schüssel geben und mit dem Ei verrühren, salzen und das Mehl zugeben.
- Mit dem Handrührer alles vermischem.
- Den Gouda reiben und untermischen.
- Das Bohnenkraut fein schneiden und ebenfalls untermischen.
- Zum Schluss soviel Mineralwasser zugeben, das der Teig aneinanderklebt, aber noch eine feste Kugel bildet.
- Den Teig für eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen.
- Den Backofen auf 200°C vorheizen.
- Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
- Den Teig auf einer bemehlten Fläche einen halben Zentimeter dick ausrollen und Rechtecke von etwa 2×2 cm ausschneiden, diese auf das Backblech legen. Die Stücke geben beim Backen auf und sollten sich nicht berühren.
- Der Teig reicht für zwei Backbleche (ergibt etwa 40 Stück).
- Das Blech in den Backofen schieben und auf mittlerer Schiene bei 200°C etwa 12-14 Minuten backen. Die Kräcker sollten leicht gebräunt sein.
- Die Kräcker ganz abkühlen lassen und in einer luftdichten Dose aufbewahren, dann bleiben sie kross.
Aussaat und Anbau
Die Samen am besten in Vorkultur ab März oder April in Töpfen aussäen und auf der Fensterbank oder ähnlichem Vorziehen. Die Saat ist sehr fein. Diese mit einer sehr dünnen Schicht bedecken, um ein Austrocknen zu verhindern. Die Keimung erfolgt bei 20 °C nach etwa 3 Wochen.
Die Pflanzen können mit einem gut durchwurzelten Ballen nach den Eisheiligen nach draußen gepflanzt werden.
Aussaat in Stichpunkten
|
Aussaatzeit: |
März, April |
Direktaussaat: |
Mai |
In Töpfen vorziehen: |
ja, zu empfehlen |
Saattiefe: |
1 mm |
Keimdauer: |
3 Wochen bei 20°C |
Standort: |
vollsonnig |
Pflege nach der Aussaat: |
mäßig feucht halten, gut lüften, um Schimmelbildung zu vermeiden |
Ernte |
Juni, Juli |
Samenfeste Sorte: |
ja |
Eine Portion enthält etwa 100 Samen.
Ernten, trocknen und konservieren
Wie die meisten Kräuter schmeckt auch Bergbohnenkraut frisch am besten.
Bei der Ernte sollten die Triebe möglichst trocken sein, um Schimmelbildung von vorherein zu unterbinden.
Den höchsten Gehalt an ätherischen Ölen findet man im Hochsommer vor. Bei geringer Sonneneinstrahlung und viel Regen leidet das Aroma der sonnenverwöhnten Pflanzen deutlich. Deshalb ist der Sommer die beste Zeit um sich einen Vorrat anzulegen.
Zum Trocknen einen luftigen, warmen aber vor direkter Sonne geschützten Platz suchen. Locker zusammen gebundene Triebe trocknen innerhalb weniger Tage, z.B. an einer Wäscheleine aufgehängt, und halten gut gelagert einige Monate.
Sollen nur kleine Mengen Kraut getrocknet werden kann auch ein Dörrgerät oder der Backofen verwendet werden.
alles Wichtige kurz zusammengefasst
Allgemeines / Wuchs
|
Lebensform: |
teilweise verholzende Pflanze |
Wuchs: |
aufrecht |
Höhe: |
40 cm |
Pflanzabstand / Breite: |
20 cm |
Wurzelsystem: |
Pfahlwurzel |
Ausläuferbildung: |
nein |
Invasive Art: |
nein |
Heimat: |
Länder rund ums Mittelmeer |
Klimazone: |
subtropisch |
Winterhärte: |
bis -8°C |
Standort
|
Boden: |
locker, durchlässig, kalkreich, tiefgründig |
Als Kübelpflanze geeignet: |
ja |
Substrat bei Topfhaltung: |
gutes Staudensubstrat mit Blähton |
Licht: |
vollsonnig |
Wasser: |
mäßiger Bedarf, verträgt zeitweilige Trockenheit |
PH-Wert: |
neutral |
Nährstoffe: |
mäßiger Nährstoffbedarf |
Küche
|
Essbare Pflanzenteile: |
Blätter |
Geschmack: |
pfeffrig, erinnert an einjähriges Bohnenkraut |
Verwendung: |
zum Würzen von Pfannengerichten, Suppen und Eintöpfen, Tee, zum Backen |
Blüte
|
Blütenfarbe: |
hellrosa |
Blütezeit: |
Juli, August |
Blütenduft: |
zart |
Blütenform: |
Lippenblüte |
Ökologische Bedeutung
|
Futterpflanze für: |
zahlreiche Schmetterlinge, Hummeln und Bienen |
Wildbienen Nahrung: |
ja, hohe Frequentierung von Wildbienen |
Honigbienen Nahrung: |
ja, Honigbienen fliegen gerne die Blüten an |
Systematik / Klassifizierung
|
Klasse:  |
Dicotyledonae |
Ordnung: |
Lippenblütlerartige (Lamiales) |
Familie: |
Lippenblütler (Lamiaceae) |
Gattung + Art: |
Satureja montana |
Synonyme: |
Winterbohnenkraut |
Kundenfragen
Kann man die blühenden Triebe noch verwenden?
Ja, kann man. Die Blätter sind auch während der Blütezeit verwendbar. Auch die Blüten sind lecker. Man kann sie über Salat streuen oder über gegrilltes Fleisch.
Wie kann ich Bohnenkraut haltbar machen?
Man kann es trocknen oder einfrieren. Beides geht sehr gut und die Blätter behalten ihr leckeres Aroma.
Kann man das Kraut auch einfrieren?
Ja, man kann Bohnenkraut auch einfrieren. Hierzu am besten die Blätter vor der Blütezeit ernten, dann sind sie Stielchen noch nicht so hart. Kleinschneiden und portionsweise einfrieren.
Wann schneide ich Bohnenkraut am besten zurück?
Die Pflanzen können im Frühling, etwa Ende April oder gleich nach der Blüte geschnitten werden. In beiden Fällen wirkt der Schnitt formgebend und es treiben lecker Blätter nach. Die Pflanze wird durch das Schneiden kompakter und buschiger.
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Traditionelle Verwendung als Heilpflanze³
Eigenschaften:
- verdauungsfördernd
- anregend
- reinigend
- krampflösend
Wirkstoffe:
- ätherische Öle (Karvacrol)
- mineralische Spurenelemente
- Tannine
Traditionell wird Bergbohnenkraut in der Gastronomie, sowie bei der Likör- und Parfumherstellung genutzt.
Als Aznei besitzt es verdauungsfördernde, schmerzstillende und krampflösende Wirkung. Es wird dem Kraut eine auswurfördernde, wurmabtreibende Wirkung nachgesagt.
Äußerliche Anwendung bei leichten Geschwüren im Hals- und Mundbereich und zur Hautreinigung. Desweiteren soll es eine sexuell anregende Wirkung besitzen. Verwendet wird immer der oberirdische Pflanzenteil, keine Wurzeln.
Kosmetisch soll Bohnenkraut als Bad oder Fußbad anregend wirken und Müdigkeit reduzieren.
³Disclaimer: Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Die Informationen dieser Seite können keinen Besuch beim Arzt ersetzen.
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